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Heaven’s Vault: Zwischen archäologischen Weltraumreisen und erzkonservativer Gamer-Kritik

Jon Ingold, der Narrativer Designer von Inkle, beginnt unser Interview mit einer Klarstellung: „Die Leute da draußen beschreiben Inkle gerne als Profis, als ‚Fachidioten‘ für Textadventures. So richtig gefallen hat uns dieses Lob aber nie. In erster Linie sehen wir uns als ein Entwicklerteam, das spannende und fantasievolle Geschichten jederzeit hohlen Sammelquests oder langweiligen Level-Up-Exzessen vorziehen würde.“

„Profis für Textadventures“, dieser Beinamen trägt Inkle zwar nicht freiwillig, aber auch nicht zufällig: Vor allem zwei Spiele des 2011 gegründeten Studios, die interaktive Abenteuerreise 80 Days und das minimalistische Fantasy-Rollenspiel Sorcery!, beeindruckten und erreichten ein großes Publikum; Lob für beide Spiele finden wir sowohl im App Store, als auch in der New York Times. Seit diesen beiden Erfolgsspielen gilt Inkle als überaus talentiert darin, spannende, moderne Geschichten mit einem innovativen Spieldesign zu verbinden. Damit liegt es schon fast auf der Hand, dass nicht nur die mittlerweile langjährigen Fans des Teams gespannt auf das nächste Spiel von Inkle warten: Das Abenteuerspiel Heaven’s Vault, das uns zu einem intergalaktischen Archäologen und Sprachforscher machen will.

Heaven’s Vault verbindet Weltraumreisen, Archäologie und Sprachwissenschaften

„Unsere Spiele waren bisher vor allem sehr textlastig — und das aus einem einfachen Grund: Um die Geschichten erzählen zu können, die wir erzählen wollten, mussten wir so viel Material wie nur irgendwie möglich bereitstellen, um auf die Entscheidungen des Spielers reagieren zu können.“ Und das sei mit Texten nun mal am einfachsten, wie mir Jon Ingold weiter erklärt, während er den Bogen zu Heaven’s Vault spannt: „Dank unseres bisherigen Erfolgs können wir nun aber ein paar Risiken mehr eingehen, mit der Inszenierung experimentieren, 3D-Welten bauen und handgezeichnete Charaktere animieren. Dennoch bleibt das Herz und die Seele unseres Spiels identisch: Im Mittelpunkt stehen noch immer Figuren, die Entscheidungen treffen müssen, über Probleme nachgrübeln und Gefühle haben.“

Dom Schott hat Archäologie studiert und schreibt heute als freier Journalist besonders gerne über spannende Online-Communities, Netzkultur und seine zwei Kater.

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