Das Erbe von Tuhorn: Spuren der Sklaverei in Mittelerde
Die Ork-Gesellschaft von Mittelerde: Schatten des Krieges kennt wie auch im Vorgängerspiel die Sklaverei. Neu ist in der Fortsetzung allerdings, dass nun auch Orks ihresgleichen versklaven. Ein Experiment soll herausfinden, ob selbst diese rechtlosen Arbeiter durch ruhmreiche Taten ihren gesellschaftlichen Stand aus eigener Kraft verbessern können, wie es die Ork-Gesellschaft eigentlich vorsieht.
Erst kürzlich stellte ich euch den Ork Tuhorn vor, der als namenloser Ork-Sklave in den Steinbrüchen von Mordor schuften musste. Eines Tages aber gelang es ihm mit reichlich Anstrengung, den Waldläufer Talion, Held des Action-Rollenspiels Mittelerde: Schatten des Krieges, niederzustrecken. Ich war neugierig, wie die Karriere eines Aufsteigers in der Ork-Gesellschaft nun verlaufen würde, die als Grundsatz das Recht des Stärkeren verfolgt.
Der ehemalige Sklave Tuhorn, der als frischgebackener Krieger seine Vergangenheit stolz als Beinamen trägt. (Warner Bros.)
Kann Tuhorn seine Vergangenheit hinter sich lassen und allein durch seine Taten noch weiter in der Ork-Hierarchie aufsteigen? Oder wird ihm sein Hintergrund als Sklave als Schwäche ausgelegt werden – trotz seiner Leistungen? Höchste Zeit, euch vom Verlauf meines Experiments zu berichten.
So gut wie jeder andere
Nachdem Talion den ehrgeizigen Tuhorn vom Sklaven-Dasein befreit und ihn zu seinem Leibwächter ernannt hatte, leistete er dem Waldläufer zunächst gute Dienste. Er streckte seinen Kopf für Talion hin, wenn sich sein Lebensbalken gefährlich leerte und hielt ihm allerhand Bösewichte vom Leib. Als Talion allerdings während einer Mission zu unachtsam war und von einem anderen Ork gefährlich in die Ecke getrieben wurde, schien Tuhorn seine Chance zu wittern: Er griff den Waldläufer aus dem Hinterhalt an und erhoffte sich einen weiteren schnellen Sieg, wie er ihm bereits schon mal gelungen war.
Tuhorn nutzt seine Chance und will Talion ein weiteres Mal zur Strecke bringen. (Warner Bros.)
Dieses Mal allerdings hatte Talion ein Wörtchen mitzureden und verwies Tuhorn wieder zurück auf seinen Platz.
Talion nutzt seine Kräfte, um Tuhorn einzuschüchtern und zu disziplinieren. (Warner Bros.)
Das sollte sich als eine gute Entscheidung herausstellte, denn der ehemalige Sklave kämpfte in den folgenden Schlachten noch härter und leistete einen entscheidenden Beitrag, eine Ork-Festung an Talions Seite einzunehmen.
Tuhorn stellt sich als wertvoller Verbündeter heraus, nachdem Talion ihn zurechtgewiesen hat. (Warner Bros.)
Allerdings sollte Tuhorn nicht viel länger die Früchte seines neusten Sieges genießen können. Kurz nach der erfolgreichen Eroberung der Festung, nahm Talion als Zuschauer an einer Art „Gladiatorenspiel für Orks“ teil. Als ihn einer der Teilnehmer erkannte und zum Duell herausforderte, meldete sich Tuhorn freiwillig, als Champion des Waldläufers den Kampf anzunehmen. Während des Duel fiel kein einziger Kommentar in Bezug auf Tuhorns Herkunft, dessen Stirn-Tattoo für alle gut sichtbar seine Vergangenheit als Sklave verriet. Leider unterlag Tuhorn seinem Widersacher und starb nach einem langen Kampf in der Arena.
Tuhorns letzter Kampf. (Warner Bros.)
Der Aufstieg des Bubol
Bevor ich allerdings diesem Experiment mit Tuhorns Tod den Rücken kehrte, wollte ich noch einen zweiten Versuch unternehmen und einen weiteren Sklaven zum Ork-Soldaten befördern. Ich war gespannt, ob auch in seiner Karriere die Herkunft keine Rolle spielen würde.
Der Sklave holt zum lebensverändernden Schlag aus. (Warner Bros.)
Schnell war ein neuer Sklave gefunden, der nach einigen glücklichen Hieben Talion ohnmächtig prügelte und sich seit diesem Erfolg Bubol nannte. Interessanterweise verzichtete er im Gegensatz zu Tuhorn darauf, sich den Beinamen „der Sklave“ zu geben, sondern schien ein deutlich kritischeres Verhältnis zu seiner Vergangenheit zu haben. Noch während er über den am Boden liegenden Talion triumphiert, schreit er die bittere Erkenntnis in die Welt, dass er niemals den Makel seiner Herkunft ablegen kann – sein Sklaven-Tattoo wird ihn auf ewig zeichnen.
(Warner Bros.)
Diese Wut richtet er in Zukunft vor allem auf Talion. Als der Waldläufer dem mittlerweile angesehenen Bubol ein zweites Mal trifft, gibt er ihm sogar die Schuld an seiner Narbe. Im Gegensatz zu Tuhorn wird sich Bubol wohl nie den Frieden mit seiner Vergangenheit machen können.
(Warner Bros.)
An dieser Stelle nimmt mein Experiment ein vorläufiges Ende mit einem spannenden Ergebnis: Die Ork-Gesellschaft von Mittelerde: Schatten des Krieges macht bei Sklaven keine Ausnahme vom Recht des Stärkeren – wer Prestige gewinnt, steigt auch in der Hierarchie auf. Dabei gehen die ehemaligen Sklaven aber durchaus sehr unterschiedlich mit ihrer Vergangenheit um, tragen stolz einen sprechenden Beinamen oder streifen als verbitterte Krieger, die ihre Geschichte als Makel empfinden, durch die Welt. Es sind eindrucksvolle Ausläufer des Nemesis-Systems, das auch solche Geschichten am Rande der Ork-Gesellschaft zu schreiben vermag.
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Erst kürzlich stellte ich euch den Ork Tuhorn vor, der als namenloser Ork-Sklave in den Steinbrüchen von Mordor schuften musste. Eines Tages aber gelang es ihm mit reichlich Anstrengung, den Waldläufer Talion, Held des Action-Rollenspiels Mittelerde: Schatten des Krieges, niederzustrecken. Ich war neugierig, wie die Karriere eines Aufsteigers in der Ork-Gesellschaft nun verlaufen würde, die als Grundsatz das Recht des Stärkeren verfolgt.
Kann Tuhorn seine Vergangenheit hinter sich lassen und allein durch seine Taten noch weiter in der Ork-Hierarchie aufsteigen? Oder wird ihm sein Hintergrund als Sklave als Schwäche ausgelegt werden – trotz seiner Leistungen? Höchste Zeit, euch vom Verlauf meines Experiments zu berichten.
So gut wie jeder andere
Nachdem Talion den ehrgeizigen Tuhorn vom Sklaven-Dasein befreit und ihn zu seinem Leibwächter ernannt hatte, leistete er dem Waldläufer zunächst gute Dienste. Er streckte seinen Kopf für Talion hin, wenn sich sein Lebensbalken gefährlich leerte und hielt ihm allerhand Bösewichte vom Leib. Als Talion allerdings während einer Mission zu unachtsam war und von einem anderen Ork gefährlich in die Ecke getrieben wurde, schien Tuhorn seine Chance zu wittern: Er griff den Waldläufer aus dem Hinterhalt an und erhoffte sich einen weiteren schnellen Sieg, wie er ihm bereits schon mal gelungen war.
Dieses Mal allerdings hatte Talion ein Wörtchen mitzureden und verwies Tuhorn wieder zurück auf seinen Platz.
Das sollte sich als eine gute Entscheidung herausstellte, denn der ehemalige Sklave kämpfte in den folgenden Schlachten noch härter und leistete einen entscheidenden Beitrag, eine Ork-Festung an Talions Seite einzunehmen.
Allerdings sollte Tuhorn nicht viel länger die Früchte seines neusten Sieges genießen können. Kurz nach der erfolgreichen Eroberung der Festung, nahm Talion als Zuschauer an einer Art „Gladiatorenspiel für Orks“ teil. Als ihn einer der Teilnehmer erkannte und zum Duell herausforderte, meldete sich Tuhorn freiwillig, als Champion des Waldläufers den Kampf anzunehmen. Während des Duel fiel kein einziger Kommentar in Bezug auf Tuhorns Herkunft, dessen Stirn-Tattoo für alle gut sichtbar seine Vergangenheit als Sklave verriet. Leider unterlag Tuhorn seinem Widersacher und starb nach einem langen Kampf in der Arena.
Der Aufstieg des Bubol
Bevor ich allerdings diesem Experiment mit Tuhorns Tod den Rücken kehrte, wollte ich noch einen zweiten Versuch unternehmen und einen weiteren Sklaven zum Ork-Soldaten befördern. Ich war gespannt, ob auch in seiner Karriere die Herkunft keine Rolle spielen würde.
Schnell war ein neuer Sklave gefunden, der nach einigen glücklichen Hieben Talion ohnmächtig prügelte und sich seit diesem Erfolg Bubol nannte. Interessanterweise verzichtete er im Gegensatz zu Tuhorn darauf, sich den Beinamen „der Sklave“ zu geben, sondern schien ein deutlich kritischeres Verhältnis zu seiner Vergangenheit zu haben. Noch während er über den am Boden liegenden Talion triumphiert, schreit er die bittere Erkenntnis in die Welt, dass er niemals den Makel seiner Herkunft ablegen kann – sein Sklaven-Tattoo wird ihn auf ewig zeichnen.
Diese Wut richtet er in Zukunft vor allem auf Talion. Als der Waldläufer dem mittlerweile angesehenen Bubol ein zweites Mal trifft, gibt er ihm sogar die Schuld an seiner Narbe. Im Gegensatz zu Tuhorn wird sich Bubol wohl nie den Frieden mit seiner Vergangenheit machen können.
An dieser Stelle nimmt mein Experiment ein vorläufiges Ende mit einem spannenden Ergebnis: Die Ork-Gesellschaft von Mittelerde: Schatten des Krieges macht bei Sklaven keine Ausnahme vom Recht des Stärkeren – wer Prestige gewinnt, steigt auch in der Hierarchie auf. Dabei gehen die ehemaligen Sklaven aber durchaus sehr unterschiedlich mit ihrer Vergangenheit um, tragen stolz einen sprechenden Beinamen oder streifen als verbitterte Krieger, die ihre Geschichte als Makel empfinden, durch die Welt. Es sind eindrucksvolle Ausläufer des Nemesis-Systems, das auch solche Geschichten am Rande der Ork-Gesellschaft zu schreiben vermag.
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